Digitale Kompetenz und Digitalisierung in der Schule
Die „Digital Souveräne Schule“ fördert die nachhaltige digitale Bildung in Schule und Gesellschaft. Dazu diskutiert, erprobt und entwickelt sie Ideen, Konzepte und Lösungen, die sie in die Praxis umsetzt und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
Ziel der „Digital Souveräne Schule“ ist die Bildung eines in der digitalen Welt souveränen, d.h. unabhängig und selbstbestimmt agierenden Akteurs, der digitale Werkzeuge kompetent und produktunabhängig beherrscht, zugrundeliegende Technologien durchschaut, digitale Dienste und Angebote als mündiger Bürger bewusst einsetzt oder auch verwirft und dem alle Wege zur Erforschung und Entwicklung digitaler Lösungen offen stehen.
Die Auswirkungen der Digitalisierung sind umfassend und betreffen private, ethische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Darum kann eine moderne, zeitgemäße digitale Bildung keine Produktschulung sein. Stattdessen müssen sich im Bildungsbereich Digitalisierungskonzepte, Produkte und Dienste an den folgenden Kriterien messen lassen.
Möglichkeit der Teilhabe
Jeder, als individueller Nutzer, als Entwickler oder Unternehmer, soll an der Verwendung und in fairem Wettbewerb an der Entwicklung und Bereitstellung einer Technologie, Diensten und Lösungen, teilnehmen können. Dies erfordert dezentrale, föderale Strukturen und durch offene Standards gesicherte Interoperabilität.
Forscher- und Erfindergeist
Viele Wissenschaften werden von Menschen voran getrieben, die verstehen wollen, wie etwas „funktioniert“. Dieser Geist ist Antrieb jeder Suche nach Erkenntnis und vielfacher Innovationsmotor. Darum sollen Schüler prinzipiell der Funktion einer Software auf den Grund gehen können, sie untersuchen und verändern dürfen.
Kooperation und Wettbewerb
Digitalisierung ermöglicht Ausgrenzung, Abhängigkeit, Beschränkung und Gängelung. Die Entwicklung und der Einsatz Freier Open Source Software hingegen erfolgt in Kooperation und durch Zusammenarbeit über alle Grenzen hinweg. Sie fördert dadurch eine funktionierende, globale Gesellschaft, fairen Wettbewerb und reduziert Netzwerk- und Lock-in-Effekte.
Informationelle Selbstbestimmung
Die Digitalisierung macht auch vor privatesten Lebensbereichen nicht halt. Erfahrung und jüngere Geschichte lehren, dass das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung nur durch transparente und föderale Strukturen gewährleistet werden kann. Software und IT-Strukturen, die informationelle Selbstbestimmung respektieren, entsprechen denselben Prinzipien.
Andreas B. Mundt, CC BY-SA 4.0