Immer wieder begegnet man Meinungen, die Open-Source-Projekte und deren Vorzüge in die Hobby-Nerd-Ecke abstempeln. Im Umkehrschluss werden proprietäre Angebote als All-Heil-Mittel verkauft und datenschutz-technische und -rechtliche Bedenken beiseite gewischt.
Wer allerdings mit offenen Augen durchs Netz recherchiert und pure Werbeversprechen von Anbietern links liegen lässt, findet auf einer Vielzahl unterschiedlicher Web-Portale teilweise dramatische Einschätzungen zu den Praktiken der großen Software-Schmieden (GAFAM oder auch Big Five genannt: Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft). Außerdem fällt auf, dass drei der fünf global Player, was ihre Kern-Infrastruktur und -Kompetenz angeht, massive auf Freie Software setzen und zu dieser beitragen: Wer würde sein Kerngeschäft schon auf Gedeih und Verderb vom Wohlwollen eines Konkurrenten abhängig machen?
Informationen zu den Themen Digitale Souveränität, Open-Source und den Folgen von Software und Technologien auf Politik und Gesellschaft findet man z. B. unter folgenden Adressen:
- https://digitalcourage.de/blog/2020/datenschutz-in-der-schule-setzen-sie-sich-durch
- https://digitalcourage.de/paedagogik/vermittlung-von-medienkompetenz-schulen
- https://fsfe.org/
- https://netzpolitik.org/
- https://rufposten.de/blog/
- https://www.ccc.de/
- https://www.kuketz-blog.de/
Interessierte Leserinnen und Leser können auf den genannten Links Stunden und Tage verbringen. Der Lesestoff ist häufig nicht trivial und durchaus technisch anspruchsvoll. Zum Einstieg sind vielleicht zwei Videos und ein Podcast empfehlsenswert, die den Zuschauer oder Zuhörer zu den verschiedenen Themenbereichen sensibilisieren können:
- Kampage der Free Software Foundation Europe „Public Money – Public Code“. Ein Kurzfilm der sehr anschaulich den Vorteil des Einsatzes von Open-Source-Software bei Bund, Ländern und Kommunen verdeutlicht: https://publiccode.eu/de/
- Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber auf dem 36sten „Chaos Communication Congress“ (36C3) unter dem Motto: Weichenstellung – In welcher digitalen Welter werden wir leben? https://media.ccc.de/v/36c3-11218-weichenstellung
- Der Denkangebote-Podcast „Nix zu verbergen“ von Katharina Nocun berichtet, was Unternehmen über ihre Kunden wissen: https://www.denkangebot.org/allgemein/da004-nix-zu-verbergen/
Neben den genannten Links und Medien möchte sich der ein oder andere Leser vielleicht selbst ein Bild machen, welche Webseite widerrechtlich Daten von Nutzern abgreifen und an Dritte weitergeben. Mit den folgenden Tools, die in der Regel einfach zu bedienen sind, können Webauftritte, die „Gesprächigkeit des eigenens Web-Browsers oder Android-Apps schnell überprüft werden.
- Beschwerdegenerator gegen Tracking-Einbettungen: https://träcktor.de/
- Webseiten auf implementierte Cookies prüfen: https://cookiepedia.co.uk/
- Was der Browser über Sie verrät: https://www.zendas.de/service/browserdaten.html
- Webseiten prüfen: https://webbkoll.dataskydd.net/de/
- Google-Analytics-Check: https://checkgoogleanalytics.psi.uni-bamberg.de/
- Android-Apps prüfen: https://reports.exodus-privacy.eu.org/en/
(Beitragsbild: Jo Szczepanska on Unsplash)